Eine Anregung zum Jahreswechsel 2014/15
Als der traditionsreiche Krippenort lädt Ebensee seine Gäste ein, diese Kulturschätze bei einem gemütlichen Spaziergang zu besichtigen und während der Erklärung der Hausbesitzer mehr über die Hintergründe und Entstehung der Hauskrippe zu erfahren.
Der Salinenort Ebensee hat eine lange Krippentradition. Im 19. JH entwickelten insbesondre die Ebenseer aus den kleinen Hauskrippen „Kripperl“ einen neuen Krippentypus, die „Ebenseer Landschaftskrippe“. Zu dieser Zeit verstanden es einfach talentierte Ortsbewohner, meist Holzknechte oder Pfannhauser (Salinenarbeiter) Figuren zu schnitzen. Diese Naturtalente nannten sich „Schnegerer“. Die figurenreichen oft ganze Zimmer füllende Landschaftskrippen, die meist mehrere hunderte Figuren umfassen, in denen die Ebenseer Krippenbauer ihre geliebte Heimat darstellen und mit ihnen lieb gewonnenen Gestalten aus den Hirtenliedern bevölkern, sind die typischen Ebenseer Krippen. Sehr oft waren sie so groß, dass die Kinder der Familien darunter schlafen mussten, was für sie naturgemäße mit eine „Riesengaudi“ verbunden war.
Die Geburt Jesus bildet naturgemäße den Mittelpunkt der Ebenseer Krippen, um den herum eine typische Salzkammergut-Landschaft gebaut wurde und noch immer wird. Viele der aus Lindenholz geschnitzten Figuren und Figurengruppen erhielten von den Menschen Namen, wie der „Urbal mit der Leinwand“, der “Vata lass mi a mi geh´n“, der „Hirtenschlaf“, die „Zwoa Nachbarn“ usw. In der Ebenseer Landschaftskrippe ist die Zeit aufgehoben, denn es wird (obwohl es Dezember/Jänner ist) eine sommerliche Welt dargestellt. Selbst die Natur kehrt sich um und „spielt verrückt“, weil eben Jesus Christus geboren ist, der Heiland der Welt.
Die Krippe hat ein Hintergrundgemälde, die sogenannte „Hald“. An ihrem oberen Rand ist ein Efeukreuz angebracht, in dem Singvögel aus Papier hineingesteckt sind. Die Ebenseer haben eine enge jahrhundertlange Verbindung zu den einheimischen Vögeln. Darüber hinaus symbolisieren diese Singvögel die menschlichen Seelen, die, wenn sie fest an das Kind in der Krippe glauben, in den Himmel „hineinfliegen“ können.
Am schönsten sind die Krippen zweifellos dann, wenn sie „komplett“ sind, das heißt, wenn die Hl. Drei Könige mit ihrem Gefolge in manchmal imposantem barocken Gepränge Einzug gehalten haben. Für diese „Märchenwelt“ diente weitgehend die große Kirchenkrippe als Vorbild.
Die Ebenseer Landschaftskrippe stellt ein Gesamtkunstwerk dar, und sie ist eine Manifestation echter Volkskunst und Volksfrömmigkeit.
Diese qualitativ hochwertige Krippenausstellung im „museum ebensee“, die jährlich in einer abgeänderten Form der Öffentlichkeit präsentiert wird, ist immer in der Zeit vom 27. Dezember bis 2. Februar (ausgenommen Silvester) von 13.00 bis 17.00 Uhr geöffnet.
Gloria et Pax
Kons. Karl Hennerbichler LO
Quelle: Internetauszug vom Tourismusverband Salzkammergut
Zum gegenständlichen Bericht:
Bild 01 Typische Figuren einer Ebenseer Krippe, die Traubenträger
Bild 02 Anbetung der Hl. Drei Könige in einer Ebenseer Krippe
Fotos:Internet
1985 musste die weltbekannte Kalß-Krippe von der Leharvilla in das Museum der Stadt Bad Ischl übersiedelt werden. Bei dieser Maßnahme ist es erforderlich geworden, die gegenständliche Krippe in diverse Einzelteile zu zerlegen und die einzelnen Figurengruppen für eine positive Weiterverarbeitung je nach dessen Allgemeinzustand zu überarbeiten und den Krippenberg komplett zu erneuern. Konsulent Wilhelm Engl, der bereits durch seine „Figurale Schnitzarbeit“ bekannt war und einen große Zuneigung zu Krippen hatte wurde vom Bad Ischler Heimatverein, dessen Mitglied er auch seinerzeit war, anschließend auch Vorstandsmitglied, gebeten, die Übersiedlung und erforderliche Restaurierung der Kalß-Krippe ehrenamtlich durchzuführen. Im Zuge der Neuaufstellung im Museum der Stadt Bad Ischl wurden die mechanische Bewegungsabläufe einzelner Figuren bzw. von den gesamten Figurengruppen überarbeitet und der 14 m² große Krippenberg von Konsulent Rudolf Aiternbichler sowie von dem Malermeister Heinrich Neureiter in mühevoller Kleinarbeit erstellt. Konsulent Wilhelm Engel, als gelernter Elektromeister, konnte er auch in weiterer Folge die Licht und Tontechnik umarbeiten und dem neuesten Stand der Technik anpassen.
Im Rahmen der gesamten Übersiedlungs- und teilweise Restaurierungsarbeiten hatte sich Konsulent Wilhelm Engl freiwillig bereit erklärt, die permanente Wartung für diese historische Krippe sowie die notwendigen Neuerungsmaßnahmen an der Ton- und Lichttechnik ehrenamtlich zu vollziehen. Dieses großzügige Angebot wurde bis zum heutigen Tage beibehalten.
Anbei das Dankschreiben vom Museums der Stadt Bad Ischl:
To whom it may concerne
Das Museum der Stadt Bad Ischl organisiert seit seinem Bestehen (1989) Krippenausstellungen und betreut die große Kalß-Krippe, die eine der größten und schönsten Beispiele für die Krippenlandschaft des Salzkammergutes darstellt.
Für die Aktivitäten bedarf es auch einer fachkundlichen Hilfe und dies konnte in der Person von Wilhelm Engl gefunden werden. Die Kalß-Krippe wurde unter seiner Leitung aufgebaut und durch ihn auch die Mechanik neu erstellt. Bei den alljährlichen Krippenausstellungen ist durch ihn gewährleistet, dass keine Fehler bei der Aufstellung entstehen und die Krippen ordnungsgemäß präsentiert werden.
Außerdem gelingt es durch seine Kontakte, immer wieder zahlreiche Gäste ins Museum zu bringen, bzw. wieder neue Krippenlandschaften zu präsentieren. Mit seiner Hilfe ist es auch möglich, Ausstellungen außerhalb des Museums zu realisieren, wie zum Beispiel in Köln und Celje.
Für das Museum der Stadt Bad Ischl ist Herr Wilhelm Engl eine große und wertvolle Hilfe. Wir hoffen und wünschen, dass wir noch viele Jahre gemeinsam arbeiten können und noch viele Ausstellungen realisieren dürfen. Außerdem wird durch ihn das Wissen um die Krippe an die derzeitige Leitung weitergegeben, sodass damit eine Kontinuität gewahrt wird.
In diesem Sinne gebührt Herrn Engl unser großer Dank!
Unterschrift von Frau Maria Sams
Museum der Stadt Bad Ischl.
Landesverband Oberösterreich
Kons. Karl Hennerbichler, LO
Foto: Museum der Stadt Bad Ischl
Foto: Ablichtung Krippenlexikon von G. Bogner.
Krippenbaukurs für Schüler in Ostermiething
Bereits seit fünf Jahren organisieren die Krippenfreunde des Oberen Innvierteles von Ostermiething regelmäßig zu Beginn der Schulferien einem sogenannten Krippenbauseminar für die Schüler. Die elf- bis dreizehnjährigen Hauptschulkinder der Gemeinde Ostermiething zeigen immer wieder reges Interesse an diesen Kursen. Für sechs Schüler kann jährlich der fachmännische Bau einer eigenen Krippe ermöglicht werden. Beim gesamten Krippenbaulehrgang, der sich auf fünf Vormittagseinheiten erstreckt besteht sowohl bei den Teilnehmern als auch beim Lehrpersonal überdurchschnittliches Interesse. Das vorbildliche Engagement der Schüler, eine Geburtsstätte Christi selbst zu bauen, war mit einem fleißigen Einsatz gemeinsam mit dem fachkundigen Krippenbaupersonal verbunden. Alle Teilnehmer konnten innerhalb des Lehrganges ihr Ziel verwirklichen
Bei der jährlichen Krippenausstellung von den neu erstellten Exponaten der Krippenfreunde von den Gemeinden Ostermiething und Franking dürfen auch die jungen Krippenbauer mit besonderer Freude ihre Arbeiten präsentieren. Im Rahmen der weihnachtlichen Krippenausstellung werden immer die neuen Krippenobjekte in einer kleinen sakralen Andacht gesegnet.
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Franz Schallmoser
Krippenfreunde Oberes Innviertel
Krippe eines Schülers
Foto: Franz Hofmann
Ein Geschenk für die Kirche zum Hl. Bartholomäus in Aschau
Zwei Kilometer norwestlich von Feldkirchen steht auf einer Anhöhe im Nordosten des Ortes Aschau die ummauerte Filialkirche zum Heiligen Bartholomäus und das Mesnerhaus. Das nach Osten gerichtete Gotteshaus war einst gotisch und wurde später barockisiert. Der einschiffige Kirchenbau mit dem gotischen Chor um 1460 und den 1660 angebauten Oratorien wurde 1736 um das westliche Joch im Langhaus und den Turm erweitert. In diesem Jahr kamen auch die Fresken und der Stuck, die von Johann Michael Vierthaler stammt hinzu. Über dem Altar, errichtet von 1670 bis 1680 mit schönen Statuen des Meisters von St. Florian bei Helpau, befindet sich ein wundesschönes spätgotisches Kruzifix.
Für die neuerlich renovierte Filialkirche zum Heiligen Bartholomäus in Aschau, Pfarre Feldkirchen bei Mattighofen wurde im Frühjahr 2014 von den Krippenfreunden der Bezirksorganisation „Oberes Innviertel“ eine Krippe als Geschenk gebaut.
Die Krippenbaumeister Josef Mangelberger, auch Obmann der Krippenfreunde Oberes Innviertel, aus Mauerkirchen, Franz Schallmoser aus Eggelsberg, Aloisia Sax und Rosmarie Helleis aus Gilgenberg sowie Hermann Strasshofer aus Feldkirchen nahmen sich dieser Arbeit an. In ca. 500 Stunden ehrenamtlicher Leistung konnte eine wunderschöne Weihnachtskrippe, die in zwei Teilen zerlegbar ist, in den Abmessungen 120 mal 180 cm erstellt werden. Die dazugegeben 12 bis 14 cm großen Figuren stammen aus der südtirolerischen Manufaktur „Fill“.
Franz Schallmoser
Krippenfreunde Oberes Innviertel
(Zweiteilige Krippe für die Bartholomäuskirche)Foto: Franz Hofmann
„Krippen aus aller Welt“ betitelt sich die diesjährige Krippenausstellung im Museum der Stadt Bad Ischl. Neben der berühmten Kalß-Krippe sind zahlreiche Krippen aus allem Herrn Länder zu sehen. Ganz besonders interessante Beispiele aus China, Japan, Afrika und Südamerika, sowie aus diversen europäischen Ländern illustrieren die unterschiedlichsten Darstellungen des Weihnachtsgeschehens. Natürlich dürfen auch die Petits Santons aus Frankreich nicht fehlen, sowie die typischen Darstellungen aus Tschechien und der Slowakei. Ein besonders farbenprächtiges Bild bieten die Krippen aus Skandinavien. So unterschiedlich die Darstellung der Geburt Christi präsentiert wird, so verschieden ist auch das Material aus dem die Krippen gefertigt wurden.
Erleben Sie daher das Weihnachtsgeschehen in einer visuellen Reise rund um die Welt.
Krippen aus dem Salzkammergut werden vom 22.11. bis 24.12.2014 im Krippenmuseum Vösendorf (Niederösterreich nähe Wien) im Rahmen einer Sonderausstellung unter dem Titel „Krippen aus dem Salzkammergut“ gemeinsam mit einem „Tag der Oberösterreicher“, am Eröffnungstag, präsentiert.
Die besondere Krippentradition des Salzkammergutes wird heuer erstmals in einem benachbarten Bundesland gezeigt. Sowohl alte Krippen aus dem Bestand des Museums und diversen Leihgebern, als auch aktuell gebaute Krippen mit typischen Häusern und Landschaften des Salzkammergutes werden zu sehen sein. Darüber hinaus auch modernes Krippenschaffen, dass es erlaubt einen großen Querschnitt über die Tradition des Salzkammergutes und des Raumes Bad Ischl zu präsentieren.
Die Öffnungszeiten der Krippenausstellungen sind in der Aufstellung „Krippenausstellungen von den OÖ. Krippenfreunden“ in dieser Ausgabe ersichtlich.
Museum der Stadt Bad Ischl
Maria Sams
Das OÖ. Forum der Volkskultur präsentiert immer in einem zweijährigen Rhythmus das aktuelle Geschehen von Brauchtum und Volkskultur aus Oberösterreich in einem eigenen dreitägigen Event, namens „Fest der Volkskultur“ in einer oberösterreichischen Gemeinde. In diesem Jahr wurde das Fest der Volkskultur, an dem alle Mitgliedsverbände aktiv teilnehmen, von den Mühlviertler Gemeinden Herzogsdorf und Neußerling in der Zeit vom 19. Bis 21. September 2014 veranstaltet.
Der Landesverband Oberösterreich des Verbandes der Krippenfreunde Österreichs als Mitglied des OÖ. Forum Volkskultur, der in der Volksschule von Herzogsdorf einen Ausstellungsbereich zur Verfügung bekommen hatte, war mit einem qualitativ hochwertigen Informationsstand vertreten. Die Linzer Krippenfreunde als dem Veranstaltungsort nächst gelegener Organisationseinheit der OÖ. Krippenfreunde präsentierten sich mit einem hervorragenden künstlerischen Querschnitt an Weihnachtskrippen aus den einzelnen oberösterreichischen Vierteln sowie mit einigen Passions- bzw. Fastenkrippen. Die OÖ. Landeskrippenbauschule aus Geboltskirchen als besonderes Aushängeschild der OÖ. Krippenfreunde zweigte verschiedene Schauobjekte von Krippenformen und –arten sowie einen neuen Krippenbaufilm, beginnend mit dem Grundgedanken der Krippenentstehung über den Bau des Krippenberges bis zur Fassung einer heimatlichen bzw. orientalischen Krippe mit der neu erworbenen Audio-Video-Anlage.
Während der offiziellen Öffnungszeit der Ausstellungsbereiche war der Informationsstand permanent mit fachkundigen Mitarbeitern der Linzer und Hausruck-Geboltskirchner Krippenfreunde als Kontaktpersonen für die interessierten Besucher anwesend. An dieser Stelle übermittelt der Vorstand des Landesverbandes Oberösterreich ein besonderes „Dankeschön“ für die vorbildliche ehrenamtliche Tätigkeit der eingebunden Krippenbauorganisationen beim Fest der Volkskultur.
Mit dieser Öffentlichkeitsarbeit unseres Landesverbandes im Rahmen des dreitägigen Volksfestes vom OÖ. Forum der Volkskultur wurden zwei Ziele angepeilt. Vorerst eine nationale und internationale Weiterverbreitung des oberösterreichischen Krippenbaugedankens und in weiterer Folge, falls bei den am Volksfest beteiligten Gemeinden der Gedanken zum Krippenbauen angeregt wurde, könnte eine weitere Situierung einer örtlichen Krippenbauorganisation erfolgen.
Abschließend darf klar zum Ausdruck gebracht werden, die Bevölkerung der beiden Nachbargemeinden Herzogsdorf und Neußerling haben zum Gelingen des Festes der Volkskultur ihr Bestes gegeben.
Gloria et pax
Kons. Karl Hennerbichler LO
Foto: Linzer Krippenfreunde
Der Kripperlverein Bad Goisern möchte ein ganz besonderes Mitglied vorstellen und sich auf diesem Weg für seinen unermüdlichen Einsatz bedanken. Unseren „Ernst Spicker“, der seit Gründung unseres Vereins 1999 Obmann Stellvertreter ist.
Ernst ist der gute Geist des Vereins der sich als handwerkliches Allround-Talent auch um alle technischen Angelegenheiten und die Werkzeug- und Materialverwaltung kümmert.
Als Lehrer ist er bei den Krippenbaukursen tätig und hat somit schon unzähligen Kursteilnehmern geholfen, ihre persönliche Weihnachtskrippe zu verwirklichen (siehe Foto).
Wie bei uns Krippenfreunden üblich, hat er nebenbei natürlich auch für sich selbst viele Krippen gebaut. Die Materialien dazu findet er vorwiegend bei uns in den heimischen Bergen, wo er oft unterwegs ist.
Neben Wandern und Urlauben sind für ihn und seine Frau Lisbeth der gemeinsame Garten und der Hund „Zodiak“ – der stets dabei ist – die liebsten Freizeitbeschäftigungen. Ernst kümmert sich aber auch stets um unser Krippenlokal und steht uns in allen Belangen immer mit Rat und Tat zur Seite – dafür herzlichen Dank von deinen Krippenfreunden!
Kripperlverein Bad Goisern
Traudi Glas
Zusatz vom Landesverband der Krippenfreunde Obersterreich:
Lieber Krippenfreund, Ernst Spicker, als Landesobmann der OÖ. Krippenfreunde bedanke ich mich bei dir über die bis dato geleisteten Beiträgen, die zur Verbreitung der Volksbildung und Heimatpflege auf dem Sektor des Krippenbauwesens in unserem Heimatland beitragen haben. Ich werde dich, in der Hoffnung dein ehrenamtliches Engagement nicht zu beeinträchtigen, für die Verleihung des Ehrenzeichens in Silber vorschlagen.
Landeskrippenverband OÖ.
Karl Hennerbichler LO
Nach einjähriger Pause hat der Kripperlverein Bad Goisern heuer im Juni wieder einen einwöchigen Kurs mit dem bekannten Krippenbauer Claudio Mattei und Paolo Turani aus Bergamo/Italien absolviert. Die Krippenfreunde Albin & Anna Erlacher aus Südtirol haben uns dabei wieder in bester Weise unterstützt und vor allem für die richtige Kommunikation als Dolmetscher gesorgt.
Während vor zwei Jahren der Schwerpunkt beim Krippenbau bei der Gips- und Rigips-Technik lag, wurden heuer fast alle Krippen und auch sämtliches Zubehör (!!) aus Styrodur hergestellt. Wir sechs Kursteilnehmer haben dabei wieder viel Neues gelernt und es sind tolle, sehr unterschiedliche Krippen entstanden, die bei der heurigen Krippenausstellung vom 13. – 14. Dezember im Evang. Altenheim in Bad Goisern zu besichtigen sind.
Neben dem straffen Kursprogramm blieb aber auch noch Zeit, um die gewonnene Freundschaft zu vertiefen und unseren italienischen Krippenfreunden die Schönheiten des Salzkammergutes zu zeigen. Der Höhepunkt dabei war sicherlich für uns alle die Teilnahme an der Fronleichnams-Prozession am 19. Juni mit einem eigens dafür „gecharterten“ Schiff am Hallstätter See.
Am Ende der Kurswoche waren sich alle einig, dass Claudio und sein Team sicherlich nicht das letzte Mal in Bad Goisern gewesen sind! Ein Gegenbesuch in Italien wurde zum Weltkrippenkongress im Oktober 2016 in Bergamo in Aussicht gestellt.
Kripperlverein Bad Goisern
Gerhard Pomberger
Im festlich dekorierten großen Saal des Gasthauses Mayrhuber in Geboltskirchen wurden Freitag, den 9. Mai 2014, die neuen Krippenbaumeister gekürt, die erfolgreichen Abschlüsse der Vorbereitungslehrgänge (Helfer, Lehrer und Kursleiter) für die Qualifikation zum bevorstehenden Meisterlehrgang sowie die beiden Lehrgänge des Malkurses von Bertl Beran feierlich vollzogen.
Die in dieser Woche von den Teilnehmern mit viel Liebe und Kreativität gebauten Krippen (Lehrgang 1 bis 3 und Meisterkurs) wurden traditionell im Anschluss nach der theoretischen Meisterprüfung in der Krippenbauwerkstätte der Landeskrippenbauschule geweiht. Diese kleine liturgische Andacht musste vom Nachbarpfarrer, da der „Geistliche Rat“ der Geboltskirchner Krippenfreunde, Mag. Johannes Blaschek, wegen eines Begräbnisses eines Gemeindebürgers verhindert war. An der feierlichen Krippensegnung waren neben den neuen Krippenbaumeistern, die weiteren Lehrgangsteilnehmer, die Lehrer der Landeskrippenbauschule, die Prüfungskommission, der Obmann der Krippenfreunde Hausruck-Geboltskirchen und der Landesobmann anwesend.
Beim eigentlichen Festakt, der vom Leiter der Landeskrippenbauschule, Wolfgang Seiringer, konferiert wurde, konnten vom Landesobmann der Bürgermeister von Geboltskirchen, Alois Kastner, die Geschäftsführerin des Verbandes der Krippenfreunde Österreichs, Alexandra Höllwarth, und mehrere Obleute von den oberösterreichischen Bezirks- bzw. Ortsgruppen sowie die Lehrer des Krippenbauwesens und er Malkunst begrüßt werden.
Der Landeskoordinator der oberösterreichischen Krippenbauschule, Kons. Wilhelm Engl, skizzierte die eng bemessene Krippenbauzeit mit den vorgegebenen Anforderungen und stellte dabei allen Teilnehmern ein hervorragendes Zeugnis ihres hohen Niveaus an Kreativität, Eigenständigkeit und handwerklicher Fähigkeit aus. Weiteres bedanke er sich über das überdurchschnittliche, vorbildliche sowie ehrenamtliche Engagement der lehrenden Krippenbaumeistern an der Landeskrippenbauschule für ihren im Rahmen der Vorbereitungslehrgänge und des Meisterkurses dargebotenen Einsatzes. Die Meisterkrippen wurden durch die exquisite fachkundliche Prüfungskommission aus Salzburg mit einem typischen bayrischen Krippenbaumeister und Oberösterreich mit dem Krippenbaumeister Josef Mangelberger (Obmann Krippenfreunde Oberes Innviertel) sowie der Krippenbaumeisterin Traudi Glas (Obfrau des Kripperlvereins Bad Goisern) streng, gerecht und enorm zielbewusst in Sinne der bestehenden Richtlinien beurteilt.
Die Halbzeit des Meisterkurses wurde am Mittwoch, den 7. Mai 2014, mit der schon alljährlichen traditionellen Maiandacht, die von Mag. Johannes Blaschek, zelebriert wurde, in der „Schober-Kapelle“ festlich abgerundet. Der gemütliche Ausklang fand wie jedes Jahr bei der Familie Zäbl statt.
Der Höhepunkt des gesamten Festabends war einerseits mit der Überreichung der Zertifikate für die Vorbereitungslehrgänge und des Meisterlehrganges sowie andererseits mit den Ehrungen verdienter Krippenfreunde gekrönt.
Zertifikate erhielten Grübl Anneliese, Hertl Hilmar, Hangel Gabriele, Hofer Mike, Kastinger Petra, Reithofer Josef und Schachinger Friedrich für den Helfer, Mag. Heinzl Josef, Hillbrand Andreas und Raschhofer Robert für den Lehrer sowie Malik Gerhard und Kastinger Hans Peter für den Kursleiter. Der Meisterbrief und die sichtbare Auszeichnung als Krippenbaumeister konnte an Ing. Bernd Oppermann, Gerhard Eislmair und Johann Morwind überreicht werden.
Die Goldene Ehrennadel des Landeskrippenverbandes Oberösterreich erhielten zwei Mitglieder der Krippenfreunde Hausruck-Geboltskirchen, die sich als Mäzene auf dem Gebiete des Krippenwesens direkt und indirekt einen großen Namen gemacht haben. Ehrenzeichen in Gold vom Verband der Krippenfreunde Österreichs wurden an den 2. Stellv. Landesobmann und gleichzeitig Obmann der Welser Krippenfreunde sowie an einem verdienten Krippenbaumeister der Landeskrippenbauschule verliehen, da sie bei der offiziellen Verleihung im Rahmen der Generalversammlung des Verbandes in Innsbruck nicht teilnehmen konnten. (Ehrungen siehe eigenen Bericht!) Die einzelnen Zertifikate wurden vom Koordinator und Leiter der Landeskrippenbauschule im Beisein des Landesobmannes und die Auszeichnungen bzw. Ehrung erfolgte von der Geschäftsführerin des Verbandes der Krippenfreunde Österreichs, Alexandra Höllwarth, gemeinsam mit dem Landesobmann.
Im Zuge der Dankesworte an die Pädagogen des Krippenbauwesens der oberösterreichischen Landeskrippenbauschule wurden die Lehrgangsteilnehmer, insbesondre die neuen Krippenbaumeister, vom Landesobmann aufgefordert, den positiv erworbenen Gedanken des Krippenbauens sowie das in dieser Woche präsentiert bekommene Wissen weit über die Bezirks- und Landesgrenzen hinauszutragen und primär an die Jugend sowie Schüler weiter zu vermitteln.
Der Landesverband Oberösterreich des Verbandes der Krippenfreunde Österreichs gratuliert nochmals allen Lehrgangsteilnehmern sowie den neuen Krippenbaumeistern zum positiven Abschluss und wünscht viel Glück und Erfolg im Krippenbauwesen.
Gloria et pax
OÖ. Landeskrippenbauschule
Alle Fotos von den Krippenfreunden Hausruck Geboltsksirchen
Konsulent für Volksbildung und Heimatpflege:
Dem Landesobmann von Oberösterreich, gleichzeitig auch Obmann der Steyrer Krippenfreunde, Karl Hennerbichler, wurde am 7. Juli 2014 im Rahmen eines Festaktes im Linzer Landhaus – Steinerner Saal - vom Landeshauptmann Dr. Josef Püringer aufgrund des Beschlusses der OÖ.LRg. vom 10. März 2014 in Anerkennung seiner ehrenamtlichen kulturellen Verdienste für das Land Oberösterreich als Persönlichkeit des oberösterreichischen Kulturlebens der Funktions- bzw. Ehrentitel „Konsulent“ verliehen.
In der Festansprache würdigte der Landeshauptmann das Jahrzehnte lange ehrenamtlichen Engagements auf dem Gebiet der kulturellen Volksbildung und heimatpflegenden Tätigkeit. Die Laudatio für die neuen Ehrentitelträger sowie der Ausgezeichneten endete mit folgendem Zitat: „Heimische Kulturschaffende und die engagierten ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den kulturellen Institutionen sowie Organisationen Oberösterreichs leisten einen unschätzbaren Betrag zu unserer lebendigen Kulturlandschaft“. Vom Landesobmann wurden in Vertretung aller Ehrentitelträger und der Ausgezeichneten die Dankesworte an den Herrn Landeshauptmann übermittelt.
Ehrenzeichen in Gold vom Verband der Krippenfreunde Österreichs:
Aufgrund des Vorstandsbeschlusses vom 23. April 2014 wurden zwei verdiente Krippenfreunde von Oberösterreich mit dem Ehrenzeichen in Gold ausgezeichnet.
Erich Steindl, 2. Stellvertretender Landesobmann und Obmann der Welser Krippenfreunde sowie Träger der Goldenen Ehrennadel des Landeskrippenverbandes Oberösterreich wegen seiner über dreißigjährigen vorbildlichen und überdurchschnittlichen Funktionärstätigkeit, des steten Einsatzes zur Verbreitung der Volksbildung und Heimatpflege auf dem Sektor des Krippenbauwesens sowie der besonderen Verdienste für die Organisation einer Vielzahl von qualitativ hochwertigen Ausstellungen vom Krippenschaffen, die national und auch international großen Anklang gefunden haben.
Hans Schiendorfer, Mitglied der Krippenfreunde Hausruck-Geboltskirchen sowie Träger der Goldenen Ehrennadel des Landeskrippenverbandes Oberösterreich wegen seiner langen vorbildlichen Lehrtätigkeit als Krippenbaumeister in der oberösterreichischen Landeskrippenbauschule, der steten Beiträge zur Verbreitung der Volksbildung und Heimatpflege auf dem Sektor des Krippenbauwesens, zuletzt durch den ehrenamtlichen Bau einer heimatlichen Großkrippe mit 15 cm bekleideten Heidefiguren für den Vatikanstaat.
Die Verleihung des Ehrenzeichens erfolgte im Rahmen des Festaktes der Krippenbaumeisterfeier in Geboltskirchen durch die Geschäftsführerin des Verbandes der Krippenfreunde Österreichs, Alexandra Höllwarth, gemeinsam mit dem Landesobmann.
Ehrennadel in Gold und Silber des Landeskrippenverbands Oberösterreich:
Mit der neuen Richtlinie zur Vergabe von Ehrenzeichen wurde im oberösterreichischen Landeskrippenverband erstmals eine Norm zur Auszeichnung von verdienten Funktionären und Mitgliedern seitens des Verbandes der Krippenfreunde Oberösterreich geschaffen. Durch den Umstand, dass vor mehr als 25 Jahren, ohne Richtlinien, frei nach Vorstandsbeschluss das letzte Ehrenzeichen verliehen wurde, war der Nachholbedarf von sogenannten Urgesteinsfunktionäre und gleichartige Mitglieder mit besonderen Verdiensten um das Krippenwesen sehr hoch.
Die Ehrennadel in Gold wurde bei der Jahreshauptversammlung in Mondsee an nachstehende Krippenfreunde bzw. Krippenfreundin verliehen: Dr. Dietmar Assmann (Bezirksgruppe Vöklabruck), Konsulent Rudolf Aitenbichler (Bezirksgruppe Bad Ischl), Josef Hagen, Ingeborg Steindl u. Erich Steindl (alle Bezirksgruppe Wels), Konsulent Wilhelm Engl, Hans Schiendorfer (beide Bezirksgruppe Hausruck-Geboltskirchen), Josef Mangelberger (Bezirksgruppe Oberes Innviertel) und Norfried Kronsteiner (Ortsgruppe Pfaffstätt). Die Ausgezeichneten haben bei einer mindestens 20-jährigen Mitgliedschaft wegen ihres Jahrzehnte langen unermüdlichen Engagement auf dem Gebiet der Krippenbautätigkeit in den Bezirks- und Ortsgruppen sowie in der Landeskrippenbauschule bzw. wegen ihrer über das normale Maß hinausragende Funktionärstätigkeit zur Verbreitung der Volksbildung und Heimatpflege auf dem Sektor des Krippenwesens in Oberösterreich wesentlich beigetragen.
Die Ehrennadel in Silber wurde bei der Jahreshauptversammlung in Mondsee an nachstehende Krippenfreunde bzw. Krippenfreundin verliehen: Traudi Glas (Ortsgruppe Bad Goisern), Kurt Klenner (Ortsgruppe Linz), Karl Stelzhammer (Bezirksgruppe Altenhof Hausruckviertel) Karl Groiß, Wolfgang Seiringer u. Reinhard Wiesinger (alle Bezirksgruppe Hausruck Geboltskirchen). Die Ausgezeichneten haben bei einer mindestens 10-jährigen Mitgliedschaft wegen ihres vorbildlichen Engagement auf dem Gebiet der Krippenbautätigkeit in den Bezirks- und Ortsgruppen sowie in der Landeskrippenbauschule bzw. wegen ihrer qualitativen Funktionärstätigkeit zur Verbreitung der Volksbildung und Heimatpflege auf dem Sektor des Krippenwesens in Oberösterreich wesentlich beigetragen.
Im Rahmen des Festaktes der Krippenbaumeister konnten aufgrund eines besonderen Beschlusses zwei Mitglieder der Krippenfreunde Hausruck Geboltskirchen mit der Ehrennadel in Gold ausgezeichnet werden, die sich als besondere Mäzens für den Aufbau, den Erhalt und zukünftige Projektfertigstellungen einen ehrenvollen Namen in der Vereinschronik geschaffen haben.
Der Bürgermeister der Gemeinde Geboltskirchen, Alois Kastner, ist während seiner mehrjährigen Funktionsperiode, die nun ausläuft, für alle Anliegen der Krippenfreunde auf politischer Basis immer befürwortend eingetreten, hatte eine Vielzahl von Unterstützungen beim Bau und der Ausgestaltung einer modernen Landeskrippenbauschule sowie bei der derzeitigen Errichtung des oberösterreichischen Krippenausstellungszentrums im sogenannten „Ölerhaus“ und bei den gesamten Vereinsgeschäften als öffentlicher Mäzen mitgetragen.
Der Geistliche Rat der Krippenfreunde Hausruck Geboltskirchen, Pfarrer Mag. Johannes Blaschek, hatte als Funktionär der Bezirksorganisation, wie der Bürgermeister auf politischer Seite, mit identen Maßstäben auf kirchlicher Ebene mit Humanität, Opferwilligkeit, sozialer Fürsorge und dgl. stets auf die Geschäftsführung eingegriffen, die mit ihrer heimatlichen Großkrippe Kontakte bis in den Vatikanstaat erhielt.
Anerkennungsgeschenke:
Vom Landeskrippenverband Oberösterreich wurde dem Leiter des Referates für Heimatkunde und Landepflege, Dr. Alexander Jalkotzy, für seine stete ehrenamtliche Vorstandstätigkeit als 2. Stellvertretender Landesobmann und Konsulent Wolfgang Bauer in Anerkennung seiner langjährigen Tätigkeit als Landesobmann je einen hervorragenden auf den neuesten Kenntnissen beruhenden fachkundlichen Bildband über die oberösterreichischen Kirchenkrippen, „Jauchzet, frohlocket“, von Dr. Elisabeth Wimmer, mit einem entsprechenden Dankesvermerk des Landeskrippenverbandes als Ehrengeschenk zugesprochen. Konsulent Wolfgang Bauer erhielt zusätzlich noch das Ende 2012 aufgelegte Buch über das Lied „Es wird scho glei dumpa“ von Anton Reidinger, verfasst von Konsulent Ing. Alfred Herrmüller, überreicht. Die Ehrengeschenke wurden den beiden ehemaligen Repräsentanten der OÖ. Krippenfreunde vom Landesobmann in einer geeigneten Feststunde überreicht, da beide Mitglieder bei der Jahreshauptversammlung wegen Terminkollissionen bzw. Gesundheitsproblemen nicht anwesend sein konnten.
Beim diesjährigen Kulturausflug der Krippenfreunde aus Waal wurden an drei wunderschönen Maitagen die Destinationen Steyr, Linz sowie das nahegelegene Mostviertel für Besichtigungen angefahren. Geographisch gesehen befindet sich die Marktgemeinde Waal im schwäbischen Landkreis Ostallgäu. Der Markt Waal ist europaweit für die in vierjährigen Rhythmus stattfindenden Passions- und Heiligenspiele mit dem architektonischen Schauspielhaus aus den 60-er Jahren bekannt.
In Linz und Steyr unterstützten die dortigen Krippenfreunde den Reiseorganisator, Thomas Novacek, bei der Gestaltung des jeweiligen Tagesprogrammes von der kulinarischen bis zur künstlerischen Seite, so dass die bayrischen Freunde mit geringem Zeitaufwand rasch die einzelnen Sehenswürdigkeiten sowie die edlen Kunststätten des Krippenwesen ausgedehnt mit fachspezifischer Führung betrachten konnten.
In Steyr konnte die weltberühmte Wallfahrtskirche noch rechtzeitig vor einer geplanten Hochzeitsmesse besichtigt werden. Die beiden Großkrippen „Pöttmesser Krippe“ und die „Mechanische Krippe“ von Karl Klauda waren das erste besondere Besichtigungserlebnis. Die Pöttmesser Krippe mit ihren 780 bis zu 30 cm großen bekleideten, beweglichen Figuren (Kopf, Hände und Füße geschnitzt, teilweise mit Gelenkskugeln versehen), auf einem 58 m² großen Krippenberg, der naturgetreuen der Gegend von Bethlehem nachgebildet wurde, konnte ausgedehnt mit fachkundlichen Augen emsig betrachtet werden. Das Gegenstück zu dieser Krippe ist die Diorama Bethlehem im Kultur- und Wallfahrtort Einsiedel in der Schweiz mit 470 bis zu 40 cm großen Figuren auf einem 80 m² großen Krippenberg. Die Mechanische Krippe wurde hinsichtlich ihrer exquisiten Ausführung, des eigenartigen Antriebes mit Fahrradketten und der böhmischen Walzenmusik besonders bestaunt. (Beide Krippen sind im Krippenfreund Heft 4/2013 ausführlich beschrieben).
Nach einer kurzen Besichtigung des historischen Stadtplatzes von Steyr – leider aus Zeitgründen nur in Telegrammstil – und einer gemütlichen Kaffeepause wurde das private Krippenmuseum vom verstorbenen Kons. Paul Pfaffenbichler mit ca. 900 Krippen aus 90 Nationen besichtigt.
In Linz stand eine Stadtführung durch die historische Altstadt, eine Führung im Linzer Dom (Fassungsmäßig der größte Dom Österreichs) sowie die Besichtigung der Domkrippe an der Tagesordnung. Im Schlossmuseum wurden ebenfalls die Bereiche der Krippenkunst näher in Augenschein gefasst.
Der tägliche Ausklang von den vielen gewonnenen Eindrücken eines kleinen Teiles der oberösterreichischen Krippenwelt fand im Mostviertel in einer gemütlichen und urigen Mostschänke nahe der oberösterreichischen Landesgrenze statt. Als äußeres Zeichen der guten Verhältnisse und positiven Zusammenarbeit der Krippenfreunde untereinander wurden kleinere Gastgeschenke ausgetauscht. Nochmals herzlichen Dank dafür!
Thomas Novacek, „Erstes Vorstandsmitglied“ der Waaler Krippenfreunde und Reiseorganisator, kann von allen seiner Mitglieder für die vorbildliche und hervorragende Zusammenstellung der Kulturreise gedankt werden. Die Oberösterreichischen Krippenfreunde wünschen den Kipperler aus Waal für die Zukunft viel Glück und Erfolg im gesamten Vereinsgeschehen.
Gloria et pax
Landeskrippenverband OÖ.
Alle Fotos von den Krippenfreunden Waal
In Vöcklamarkt wird der Krippenbaugedanken schon bei der Schuljugend in Form einer Ferienaktion wachgerufen. Das Krippenbauseminar während der Ferien im Jahre 2013 hatte bei den Gemeindebürgern eine enorme Wirkung hinterlassen, sodass ab Herbst bis in die Adventzeit hinein zahlreiche Erwachsene um einen Krippenbaukurs ersuchten. Schnell entschlossen hatten wir, mein Gatte und ich, in unserem Hause eine kleine Krippenbauwerkstatt geschaffen.
Im abgelaufenem Jahr konnten rund 30 verschiedene Krippen, die im Rahmen einer Ausstellung zur Adventzeit von ca. 2.000 Besucher begutachtet wurden, mit unseren bescheidenen Möglichkeiten gebaut werden. Im Rahmen dieses Events wurden in einer liturgischen Feierstunde alle 2013 gebauten Krippen vom Pfarrer Kanonikus Dechant Johann Greinegger gesegnet. Vom Landesschulkoordinator der Landeskrippenbauschule Geboltskirchen, Konsulent Wilhelm Engl, der die hervorragenden Krippenbauausführungen sowie die Kreativität der einzelnen Krippenbauer lobte, wurde während der Eröffnungsfeier ein Referat über das Krippenwesen für Jung und Alt gehalten.
Trotz des Umstandes, dass weder mein Gatte noch ich den Titel eines Krippenbaumeisters besitzen, werden aufgrund unseres handwerklichen Geschickes und einiger fachspezifischer Lehrgänge in der Landeskrippenbauschule Geboltskirchen ansehnliche Krippen nur mit Produkten aus der Natur gebaut.
Die Ferienaktion 2014 für unsere Kinder ist bereits wieder voll im Gange und bedingt durch den großen Bekanntheitsgrad aus dem Vorjahr hatte sich bereits die Bezirks-TV-Institution für einen regionalen Fernsehbeitrag angemeldet. Die Begeisterung der Kinder zum Krippenbauen wurde in diesem Jahr weit über die Gemeindegrenzen von Vöklamarkt hinausgetragen und es meldete sich eine Vielzahl von Schülern aus allen Altersgruppen, die für die Botschaft Christi tätig sein wollen.
Alle im heurigen Jahr gebauten Krippen werden wieder zum Wochenende 22. – 23. November der Öffentlichkeit zugängig gemacht. Die feierliche Segnung erfolgt am Vorabend der Ausstellung.
Unsere schlichte Krippenbauwerkstätte befindet sich in 7870 Vöklamarkt, Moos 7 – Telefon: 07682 6464.
Krippenfreunde Hausruck Geboltskirchen
Herbert und Gertraud Schierl
Auf eine Einladung von Herrn Edgar Kaltenhauser und Obmann Kons. Alfred Baumgartner vom Bund der Egerländer aus Leonding beteiligten sich Adolf Ahamer, Josef Moser, Alexander Nussbaumer, Leopold Schiendorfer , Dr. Kurt Vogel-Schiffer (gest. am 13.3.2008) , Leopold Wallner und Andrea und Kons. Rudolf Aitenbichler von den Bad Ischler Krippenfreunden an einer Sonderausstellung zur christlichen Fastenzeit im Egerland-Museum in Marktredwitz mit sakralen Schnitzwerken, Passionskrippen und anderen biblischen Darstellungen neben Kunstwerken aus Oberfranken, der Oberpfalz und Tirol vom 11.März bis 28.April 2014 .
In den Ausstellungshallen des Egerland-Museums in Marktredwitz (BRD) öffnete sich den Besuchern ein unerschöpfliches Thema zur christlichen Fastenzeit in religiöser Volkskunst aus drei Jahrhunderten. In der Bildenden Kunst wurden die Ereignisse und Szenen aus der Leidensgeschichte Christi in berührender und dramaturgischer Weise dargestellt. Grundlage dafür sind die Evangelien des Neuen Testamentes. Ob eher volkstümlich oder künstlerisch anspruchsvoll, die thematische Bandbreite der Ausstellungsstücke war enorm. Abendmahl, Kreuzwegstationen, geschnitzte Leidensszenen und Geißelungen in Glaskästen, Kreuzigungen, Arma-Christi-Darstellungen in Geduldflaschen und vieles mehr.
Nach Aussage des Museumsdirektors, Volker Dittmar, haben die Exponate von den Bad Ischler Krippenfreunden, sowie deren Begleittexte einen wesentlichen Beitrag zum österlichen Brauchtum des Salzkammergutes und generell zur oberösterreichischen Krippenbaukunst geleistet.
Bad Ischler Krippenfreunde
Konsulent Rudolf Aitenbichler
Fotos: Kons. Rudolf Aitenbichler
Der heurige Ausflug führte 50 Mitglieder und Freunde des Krippenvereines Bad Goisern
vom 1. bis 2. Februar d.J. ins Allgäu nach Deutschland. Im Museum in Oberstadion wurden Krippen der besten Schnitzer und Krippenbauer aus Deutschland, Österreich und Italien bestaunt.
Das absolut sehenswerte Museum wurde im vergangenen Jahr nochmals um zwei tolle Krippenszenen erweitert: die "Vertreibung aus dem Tempel" wurde mit eigens für diese Szene geschaffenen Figuren von
Angela und Daniele Tripi aus Sizilien dargestellt und eine weitere, raumfüllende neapolitanische Krippe mit den dafür typischen Figuren wurde von den besten Künstlern Italiens gebaut.
Erst im November 2013 wurde die neue "Christoph-von-Schmid" Gedenkstätte eröffnet, der u.a. das Lied "Ihr Kinderlein kommet..." geschrieben hat. Dazu wurden Krippen geschaffen, die seine Lieder
erlebbar machen. Ein weiteres Highlight war sicherlich die Sonderausstellung von Antonio Pigozzi mit seinen Dioramen-Krippen. Zu sehen sind typisch italienische Dörfer, die durch eine
fantastische Tiefenwirkung bestechen.
Die Städte Waal und Landsberg am Lech hatten viel Kulturelles zu bieten. Unser Krippenfreund Peter Wohlhüter hat diesen Besuch bestens organisiert und in einer kleinen aber feinen Ausstellung uns
das Schaffen der Krippenfreunde Waal nähergebracht. Sehr beeindruckt waren wir auch vom Schloss und der Pfarrkirche in Waal sowie vom Passions-Spielhaus.
Die Gemütlichkeit und der gegenseitige Austausch unter Krippenfreunden kamen natürlich auch nicht zu kurz und wurden bei einem "Bayrischen Abend" mit einem tollen Buffet und einer zünftigen
Blasmusik ausgiebig gepflegt.
Krippenverein Bad Goisern
Gerhard Pomberger
Foto: Gerhard Pomberger
Die Jahreshauptversammlung am 6. April 2014 wurde traditionell mit der Hl. Messe, die der geistliche Beistand der OÖ. Krippenfreunde, Mag. Pfarrer Josef Gratzer mit einer für die Krippler ausgewählte Predigt in der Basilika zu Stankt Michale in Mondsee zelebrierte, eingeleitet. Dr. Pfarrer Josef Wageneder, der Hausherr der Basilika zu Sankt Michael, begrüßte vor den Messfeierlichkeiten alle angereisten Krippenfreunde. Die musikalische Untermalung des Messopfers wurde vom Männergesangsverein Drachenwand unter Leitung des Chorführers, Konsulent Josef Frischling, in beeindruckender Weise vollzogen.
Im Hotel zur Krone begann um 11:00 Uhr der legistische Teil der JHV mit der Begrüßung der geladenen Gäste und der MitgliederInnen der OÖ. Krippenfreunde sowie mit der Verlesung der aufgelegten Tagesordnung. Als besonderen Ehrengast konnte der Vorsitzende des Verbandes der Krippenfreunde Österreichs, Dr. Franz Grieshofer, begrüßt werden. Der Leiter des Referates für Heimatkunde und Landespflege des Landes OÖ, Dr. Alexander Jalkotzy, sowie die Landesobleute der angrenzenden Bundesländer mussten wegen Terminkollidierungen entschuldigt werden. Begrüßt konnten auch einige Vertreter von oberösterreichischen Krippenorganisationen, die noch nicht den Landeverband angeschlossen sind, werden.
Das im letzten Jahr im Oberösterreich erschienen Krippenbuch „Ebenseer Krippen“ von Dr. Gillisberger wurde neben anderen oberösterreichischen Krippenbüchern auf einem Informationstisch öffentlich aufgelegt. Nach der JHV konnte mit den Autoren ein Fachgespräch geführt werden und die gekauften Exemplare wurden sofort neben einer persönlichen Widmung signiert. ,
Der Landesobmann, Karl Hennerbichler, skizzierte äußerst präzise das gesamte Geschehen vom abgelaufenen Vereinsjahr, unter anderem die neu eingeführte Mitgliederverwaltung, die wieder aktivierten Ehrungen vom MitgliederInnen mit neuen Richtlinien und Ehrenzeichen, die Homepage als öffentliches Nachschlagwerk und Informationszentrum für alle Krippenfreunde, die Transparenz der Vorstandsbeschlüsse und deren Offenlegung, die Landeskrippenbauschule sowie die derzeitige Stellung des Landesverbandes Oberösterreich im gesamten österreichischen Verbandsgefüge. Er gab auch als Resümee die mahnenden Worte bekannt, dass dieser innerhalb der letzten zwei Jahre erzielter nationaler und internationaler Erfolg nur mit gemeinsamen Aktivitäten möglich war und um diesen Label halten bzw. ausbauen zu können, liegt der Schwerpunkt in der gemeinsamen Leistung aller Mitglieder.
Die Obmänner/frau der einzelnen Bezirks- und Ortsgruppen sowie der Landeskoordinator und der Leiter der oö. Landeskrippenbauschule präsentierten sehr ausführlich mit profundem Wissen ihren Jahresrückblick und kündigten gleichzeitig die Vorhaben im neuen Vereinsjahr an.
Der Kassier, Herbert Klein, berichtet über die nervenaufreibenden und äußerst zeitintensiven Geldgeschäfte. Er legte einen positiven Kassenbericht mit allen Ein- und Ausgaben vor. Einfachhalber wurde auf eine Erörterung der zahlenmäßigen Zusammenstellung des Jahresbudgets verzichtet. Aufgrund des ausführlichen Berichtes der Kassaprüfer konnte dem Kassier von der GV die Entlastung erteilt werden. Der Kassier, der gleichzeitig für die edv-mäßige Bearbeitung der Mitgliederliste in Sinne der neuen verbandsmäßigen Mitgliederverwaltung zuständig ist, gab auch bekannt, dass es sich heuer noch um ein sogenanntes Probejahr handle und ab 2015 alles vollständig nach den neuen Richtlinien abläuft.
In Vollziehung des Tagesordnungspunkts „Totengedenken“ wurde für alle im abgelaufenen Landesverbandsjahr verstorbenen MitgliederInnen einer Gedenkminute eingelegt. Namentlich wurden Konsulent Josef Seidl als Gründer der Steyrer Krippenfreunde und Johann Schachl als unvergesslicher Organisator des Schülerkrippenbauseminare der Krippenfreunde Hausruck Geboltskirchen erwähnt. Der Herrgott vergelte ihnen all das Gute, das sie für das Krippenwesen national und über die Grenzen hinaus geleistet haben.
Im Sinne der neunen Richtlinien für die Verleihung von Ehrenzeichen – in den letzten 15 Jahren wurden mangels geeigneter Basisbestimmungen keinerlei Ehrungen vollzogen - konnten bereits die ersten Funktionäre bzw., Mitglieder der OÖ. Krippenfreunde für ihre außergewöhnliche Leistung auf dem Gebiete des Krippenwesens geehrt werden.
Ehrenzeichen in Gold erhielten: Prof. Dr., Dietmar Assmann, Kons. Rudolf Aitenbichler, Kons. und Ehrenmitglied Wilhelm Engl, Josef Hager, Kons. Gerhard Hofmann, Norfried Kronsteiner, Josef Mangelberger, Hans Schiendorfer sowie Ingeborg und Erich Steindl.
Ehrenzeichen in Silber erhielten: Traudi Glas, Karl Groiß, Kurt Klenner, Wolfgang Seiringer, Karl Stelzhammer und Reinhard Wiesinger.
Vom Landesobmann wurde nach der Ehrung bekannt gegeben, dass bei den OÖ. Krippenfreunden noch viele MitgliederInnen die Voraussetzungen zu einer Ehrung besitzen, aber in der kurzen zur Verfügung stehenden Zeitspanne konnten nur einige, sogenannte „Urgesteine des oberösterreichischen Krippenwesens“, für die erster Ehrungsphase namhaft gemacht werden. Nun liegt es bei den Obleuten entsprechende Ehrungseingaben vorzulegen.
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In seinen Schlussworten dankte der Landesobmann allen MitgliederInnen der GV für das entgegengebrachte Vertrauen, die geleistete Zusammenarbeit und kündigte eine produktive, zukunftsorientierte sowie gedeihliche Verbandsarbeit zur Vollziehung des statutengemäßen Zwecks und Zieles des OÖ. Krippenverbandes an.
Gloria et pax
LO Karl Hennerbichler
Foto : Herbert Klein
Die beiden Ebenseer Bildhauer mit dem Namen Rudolf Heißl (Vater: 1874 – 1955; Sohn: 1903 - 1975) haben eine Krippe geschaffen, die sich in allen Punkten von den „herkömmlichen“ Ebenseer Landschaftskrippen unterscheidet, die bekannte „Winterkrippe“! Dr. Dietmar Assmann (Autor des Buches Weihnachtskrippen in Oberösterreich. Linz 2003) meint:
Treffender wäre der Ausdruck „Holzknechtkrippe“. … Die Krippenlandschaft ist winterlich gestaltet, gezeigt werden neben dem zentralen Thema, das in eine Holzknechthütte verlegt wurde, die vielfältigen schweren Arbeiten eben dieser Holzknechte; im Wald tummeln sich sehr qualitätsvoll geschnitzte Hirsche und Gämsen, den Hintergrund bildet die gemalte Bergkulisse mit dem Traunstein.
Eine der „liebenswertesten“ Figuren in dieser Krippe wird von dem Ebenseer Krippenforscher Engelbert Koller etwas pathetisch wie folgt beschrieben:
Einer ist, der die fromme Scheu keck überwindet, sich als Holzknecht dem Zimmermann (Josef) gegenüber für berechtigt hält, mit dem Besten, was ein Holzknecht zu kochen vermag, mit einer Pfanne voll Holzknechtnocken an Josef heranzutreten und sie hinzuhalten. Er hat keine Hand frei, den Hut zu ziehen, die eine hält die Pfanne, die andere preist mit sprechender Gebärde, den kleinen Finger etwas weggespreizt, die Güte der Speise. Er weiß, dass sein Tun ungewöhnlich ist, doch er lächelt seine Befangenheit hinweg. Seiner entwaffnenden Natürlichkeit widersetzt sich der heilige Josef nicht. Er hat eben einen Nocken aus der Pfanne genommen, hält ihn mit Daumen, Zeige- und Mittelfinger; der vierte Finger ist etwas eingebogen, was die Hand ausdrucksvoll macht. Josef lächelt mild zu seinem und des Holzknechtes Beginnen. Der ungewöhnliche Einfall ist in freundlicher, ansprechender Art meisterhaft verwirklicht.
Die „Winterkrippe“ ist in Privatbesitz, wird allerdings in losen Abständen im museum.ebensee im Rahmen der vielbesuchten Krippenausstellung gezeigt und ist von großer Anziehungskraft. Die Besucherinnen und Besucher sind immer wieder begeistert von der unglaublich naturalistischen Darstellung von Menschen und Tieren.
Zu sehen ist sie wieder vom 27. Dezember 2014 bis zum 2. Februar 2015 während der großen Krippenausstellung im museum.ebensee (museum@ebensee.ooe.gv.at, 0676 83940 778).
Steyrer Krippenfreunde
Dr. Franz Gillesberger
Foto: Reinhard Hörmandinger
Johann Schachl, eine wertvolle Säule der Krippenfreunde Hausruck Geboltskirchen, wurde von Gott zu sich berufen und hinterlässt eine schwer besetzbare Position im Krippenbauwesen mit der Schuljugend.
Der verstorbener Postamtsleiter hatte sich in seiner Pension komplett dem Krippenbauwesen verschrieben und begann 2005 seine Kenntnisse an die Schuljugend im Rahmen von geeigneten Seminaren weiter zugeben. Bis zu seinem Tode war sein vorbildliches Engagement mit Liebe und Freude beim Kinderkrippenbau.
Der Höhepunkt seiner kulturellen Schüler- und Jugendarbeit war mit einer großen internationalen Krippenausstellung in Luxemburg – in einer Partnergemeinde von Vöcklamarkt, wo sein größter Wirkungsbereich war mit zahlreichen Exponaten seiner Schüler gekrönt.
Lieber Hans, deine Schüler danken dir nochmals über das vermittelte Wissen sowie der Fertigkeiten des Krippenbauens und die Krippenfreunde Hausruck - Geboltskirchen sagen dir ein letztes Mal „Vergelts Gott“ für deine Leistungen.
Krippenfreunde Hausruck – Geboltskirchen
Karl Groiß, Obmann
Seit nunmehr dreißig Jahren werden im museum.ebensee zahlreiche Krippen ausgestellt. Das Bestreben ist, alljährlich andere, private Krippen, die sonst nicht öffentlich zu sehen sind, zu zeigen. Doch die Krippen stellen sich nicht von selbst auf. Unzählige Handgriffe sind es, die vom Krippenteam des museum.ebensee getätigt werden müssen, bis die wunderbaren alten Krippen für die Besucherinnen und Besucher erstrahlen.
Das Moos wird bereits im Oktober (mit Erlaubnis des Försters) aus dem Wald geholt, auf dem Dachboden des Museums aufgebreitet und getrocknet. Steine, Wurzeln und andere Naturprodukte müssen gesammelt, nach Hause gebracht und aufbewahrt werden. Im Museum selbst wird Platz geschaffen für die großen Ebenseer Landschaftskrippen. Dann werden die „Bühnen“ aufgebaut, die sog. „Hald“ (das Hintergrundgemälde) wird angebracht und mit Efeu („Öbam“) umkränzt. Eine typische Salzkammergutlandschaft ist im Entstehen mit den traditionellen Häusern, den Bergen, den Seen und den Felsen. Dabei muss darauf geachtet werden, dass die Natur in der Krippe mit der Landschaft der Hald verschmilzt und eine natürliche Einheit bildet.
Der letzte Schritt ist der vielleicht wesentlichste: Das Aufstellen der Figuren, die die Krippe bevölkern! Sie müssen aufeinander abgestimmt sein, damit sie ihr wundersames Leben entfalten können. Zum Heiligen-Drei-König-Tag werden die Krippen dann noch einmal umgebaut, damit Kaspar, Melchior und Balthasar mit ihrem Gefolge und dem Tross dem Kind im Stall ihre Reverenz erweisen können. Insgesamt lässt sich ohne Übertreibung sagen, dass es wohl keinen Ort gibt mit einer so breiten und gelebten Krippentradition wie Ebensee.
Diese Krippen sind jährlich vom 27. Dezember bis 2. Februar (Maria Lichtmess) von 13.00 bis 17.00 Uhr, ausgenommen Silvester, zu bewundern.
museum.ebensee, Kirchengasse 6, 4802 Ebensee
www.museum.ebensee.at, museum@ebensee.ooe.gv.at
Text: Museumsleiter, Kons. Dr. Franz Gillesberger
Fotos: Reinhold Hörmandinger
Druckfrisch konnte der neu aufgelegte großformatige und 232 Seiten umfassende Bildband noch vor der 30-jährigen Jubiläumsveranstaltung der Ebenseer Landschaftskrippenausstellung der Öffentlichkeit präsentiert werden. Der Bildband unter dem Titel „Ebenseer Krippen“ wurde textmäßig vom Kons. Dr. Franz Gillesberger und fotografisch von Reinhold Hörmandinger verfasst. Der hochwertige Bildband kann über das „museum.ebensee“ unter museum@ebensee.ooe.gv.at zu einem Kostenpunkt von Euro 29.90 erworben werden.
Schon beim Lesen des Vorworts der Autoren zum Bildband kann man die präzise Beschreibung der einzelnen über Jahrhunderte alten Krippen sowie ihre fotografische Dokumentation erkennen. Sie schrieben im Vorwort zu diesem Buch: „Viele Jahr war das Krippenbuch von Franz Frey: „O Bruader, lieber Bruader mein ….. Die Ebenseer Landschaftskrippe, Geschichten, Gedanken, Erinnerungen“ das Standardwerk über die Ebenseer Krippen. Leider ist es restlos vergriffen. Aus diesem Grunde hatte der damalige Bürgermeister und Obmann des Heimat- und Musealvereines, Herwart Loidl, vor drei Jahren die Idee, ein neues, gewissermaßen offizielles Ebenseer Krippenbuch herauszugeben. Dieser Vorschlag stieß bei allen Krippenfreunden naturgemäß auf breite Zustimmung.
So wie jede große Landschaftskrippe ein Gemeinschaftswerk ist, Haldmaler (Hintergrundmaler), Schnitzer, Aufsteller und viel Vorbereitungsarbeit braucht, um sich in ihrer Pracht zu präsentieren, so ist auch das nun vorliegende Buch das Produkt einer Teamarbeit.
Der Textautor, Kons. Dr. Franz Gillesberger, beschäftigt sich schon seit Jahrzehnten mit dem Thema Krippen, und er hat auch schon viel dazu publiziert. Als Leiter des „museum.ebensee“ ist er mit der alljährlichen großen Krippenausstelldung eng verbunden.
Der Pressefotograf, Reinhard Hörmandinger, ist ebenfalls schon seit Jahrzehnten glühender Krippenliebhaber. Von ihm stammen auch die Fotos von dem oben erwähnten Frey Buch. Er besitzt selbst eine große Ebenseer Landschaftskrippe.
Der Bildnerische Erzieher und Künstler, Mag. Christoph Loidl, zeichnet für das Layout verantwortlich. Auch er ist ein Krippenfreund und hat für das „museum.ebensee“ schon mehrere Arbeiten gemacht. Zum Gelingen dieses Buches trug auch die Unterstützung der Besitzer der „Offiziellen Krippöroas“ entscheidend bei. In der Krippe wird das Wunder der Weihnacht lebendig! Diesen Satz hörten wir bei den unzähligen Gesprächen und Besuchen in der Vorbereitung für dieses Buch sehr oft.
Wie bereits in der letzten Ausgabe des Krippenfreundes berichtet wurde erhielt der Leiter der OÖ. Landeskrippenbauschule in Geboltskirchen, Wolfgang Seiringer, von einer Sponsorengemeinschaft, die auch die maßgeblichen Vorgespräche auf der italienischer Seite geführt hatten, die offizielle Einladung eine heimatliche Krippe im voralpenländischen Stil für den Campo Santo Teutonico (Erzbruderschaft zur schmerzhaften Muttergottes der im historischen deutschen Kulturraum lebenden Katholiken) zu fertigen.
Im September wurde noch von den erfahrenen Krippenbaumeistern der OÖ. Landeskrippenbauschule unter vorbildlichem Ehrgeiz mit der Planung bis in das letzte Detail, um einen teamfähigen Krippenbau gewährleisten zu können, einer heimatlichen Krippe für 20 cm Figuren begonnen. Die Grundkonzeption dieser Großkrippe im Ausmaß von 220 cm mal 150 cm verlangte zusätzlich ein einfaches und laienhaftes Zerlegen auf drei Teile, eine sichere Transportausführung sowie die Voraussetzung für eine fachgerechte Lagerung während der nicht aufgestellten Zeitspanne. Mit geübter Hand wurde die geplante heimatliche Krippe so anschaulich skizziert, dass eventuell ehrenamtliche Helfer ohne langatmige Fragen für die Ausführung stellen zu müssen, mit denen ihnen zugewiesenen Bauphasen beginnen hätten können. Die ersten Schritte konnten vom Materialeinkäufer aufgrund der ausgezeichneten Detailplanung trotz der voluminösen Bauteile innerhalb kürzester Zeit abgeschlossen werden.
Der gemalte gebirgige Hintergrund in der Stimmung einer späten Nachmittagsstunde fügt sich harmonisch in das im gesamten Mittelbereich dargestellte Geschehen. Im Zentralbereich ist eine Stallung, beidseitig flankiert mit gemauerten Gebäuden, mit der Geburt Christi, der Anbetung durch die Hirten und der Huldigung der Hl. Drei Könige situiert. Rechtsseitig um eine Ebene erhöht und gering dem Hintergrund zugefügt, befindet sich der Aktionsraum der Herbergsuche seitlich von dem platzierten Heustadel. Linksseitig befindet sich das Hirtenfeld mit dem Verkündigungsengel und etwas seitlich in den Vordergrund versetzt wurde ein bäuerliches Backhaus aufgebaut. Ein Brunnen mit langgezogenem Wassertrog als Tränke für die zahlreichen Schafe vollendet das Bild im Vordergrund. Alle Bäume wurden wegen des Transportes steckbar und die Häuser abnehmbar angefertigt.
Für die Belebung der heimatlichen Krippe wurden insgesamt 45 Stück in ländlicher Tracht bekleidete HEIDE-Figuren sowie die größenmäßig dazu passenden Tiere (Schafe, Hirtenhunde, und Kamele) fachgerecht platziert.
Für den Bau der heimatlichen Krippe wurden ca. 400 Arbeitsstunden von den perfektionierten Krippenbaumeistern, Hans Schiendorfer und Wolfgang Seiringer (Leiter der OÖ. Landeskrippenbauschule) aufgewendet. Der Hintergrund wurde von Rupert Beran aus Grödig Sbg. gemalt. Das erforderliche Material sowie die 45 Stück HEIDE-Figuren wurden vom Kom.Rat. August Heuberger und Gen.Dir. der OÖ.Vers.AG, Dr. Josef Stockinger, gesponsert.
Reise nach Rom zur feierlichen Krippenübergabe
Am Dienstag den 10. Dezember startete der voll besetzte Bus vom Reiseunternehmen Heuberger um vier Uhr Früh im Morgengrauen zur der über 1000 Kilometer entfernten Adventfeier und Krippenübergabe im Vatikan. Im mitgeführten Anhänger in zwei Transportkisten verpackt das edle Kunstwerk, die heimatliche Krippe. Mit einigen Pausen und einer zügigen Fahrt erreichten wir am frühen Abend unsere Herberge für die nächsten paar Tage. Während der Busfahrt erhielten wir bereits vom Kom.Rat. August Heuberger verschiedene Reisedetails wodurch die Anreisezeit besonders aufgelockert werden konnte.
Nach einer Besichtigung des Petersdoms und der Generalaudienz beim Papst wurde die Krippe von den Krippenbauern in der deutschen Kirche, direkt neben dem Petersdom, aufgebaut und alle Figuren in ihrer endgültigen Stellung platziert. Anschließend feierten wir gemeinsam mit einer Touristengruppe aus Deutschland, die den Christbaum für den Vatikan gespendet hatten, die Hl. Messe.
Der Donnerstag stand ganz im Zeichen der Kultur und Betrachtungen. Nach einem ausgedehnten Rundgang durch die Vatikanischen Gärten sowie Museen und einer Besichtigung der Sixtinischen Kapelle erfolgte ein erholsamer Ausflug in die Albaner Berge mit einem Besuch des Castel Gandolfo. Der Ausklang dieses erlebnisreichen Tages erfolgte in einem idyllischen italienischen Lokal in dem bekannten Weinbaugebiet Frascati mit einer exquisiten Weinjause bei hervorragender Stimmung.
In einer Festlichen Stunde, umrahmt von einem Bläserquartett und Zithern-Musik, erfolgte am Freitag den 13. Dezember die feierliche Übergabe der heimatlichen Krippe, der voralpenländischen Stil als besondere Zeichen aus Oberösterreich, an den Rektor, Dr. Hans Peter Fischer des Campo Santo Teutonico sowie die Segnung durch den Erzbischof Dr. Georg Gänswein. An dieser stimmungsvollen Kulturhandlung nahmen der österreichische Botschafter, der Botschafter des Vatikans sowie zahlreiche uns namentlich nicht bekannte Ehrengäste des Klerus und öffentlichen Lebens teil. Zum würdigen Tagesabschluss wurden alle Beteiligten zu einer Agape eingeladen.
Während der Rückfahrt konnten die Beteiligten bis zum Eintreffen in der Heimat noch einmal das gesamte einzigartige Geschehen sowie die unvergesslichen Ereignisse der letzten Tage Revue passieren lassen.
OÖ. Landeskrippenbauschule
Krippenfreunde Hausruck-Geboltskirchen
Hans Schiendorfer
Foto: Herbert Klein
Die Krippenfreunde des Kripperlvereines Goisern haben zur überregionalen Verbreitung des Krippenbaugedankens in der Öffentlichkeit einen neuen Weg eingeschlagen und regen die heranwachsende Jugend in der schulfreien Zeit mit dem Krippenbauen an. Auf einem Ort der Begegnung zwischen Schüler, Eltern und Lehrern, getragen von der gegenseitigen Wertschätzung, wurde mit dem Motto, „Man ist nie zu jung, um eine Weihnachtskrippe zu bauen“, das von der Musikhauptschule Gosau ins Leben gerufen wurde, der Start für die Zukunft getätigt.
Während der Sommerferien 2013 hatte die zuständige Pädagogin, die auch die Anregung zu dieser Projektierung einfließen ließ, mit einigen ihren Klassenkindern in Zusammenarbeit mit den Kursleitern Doris Petter und Ernst Spicker des Kripperlvereines Goisern ein einzigartiges Krippenbauprojekt erstellt. Die Gesamtkonzeption wurde gemeinsam mit den Kindern bis in das letzte Detail geplant und anschließend eine grobe Skizzen angefertigt, um eine aggressivlose und demokratische Teamfertigung einer orientalischen und heimatlichen Krippe zu erreichen.
Die Schüler haben mit enormen Fließ und besonderer Vorliebe zum Detail unter fachmännischer Mithilfe bzw. Unterstützung der Krippenbaulehrer des Kripperlvereines Goisern phasenweise die einzelnen Bauabschnitte unter sommerlichen Temperaturen vollzogen und konnten schließlich die gefertigten Baugruppen zu den beiden geplanten Krippen zusammensetzen.
Die fertiggestellten Krippen – eine heimatliche und orientalische – sind ausgezeichnete Unikate von den jungen Künstlern der Musikhauptschule Gosau geworden und wurden am 1. Elternsprechtag im Schuljahr 2013/2014 der Öffentlichkeit mit besonderem Erfolg präsentiert. Das Gelingen dieses einzigartigen Sommerprojektes muss primär der Obfrau des Kripperlvereines Goisern, Traudi Glas, durch ihre tatkräftige Unterstützung zugeschrieben werden.
Kripperlverein Goisern, Gerhard Pomberger
Foto: Kripperlverein Goisern
Inspiriert durch die Tatsache, dass der Landeskrippenverband Oberösterreich im Jahre 2014 in Mondsee die jährliche Generalversammlung, die mit der Zelebration der Hl. Messe durch den „Geistlichen Beistand“ der Oberösterreichischen Krippenfreunde, Pfarrer Mag. Josef Gratzer, in der Basilika St. Michael beginnt , abhält und die Teilnehmer die renovierte Kirchenkrippe zum Zeitpunkt der Generalversammlung nicht mehr betrachten können, beschreibe ich sie hier und gebe gleichzeitig den Impuls, diese Wandelkrippe in der kommenden Weihnachtszeit in Augenschein zu nehmen. Die Weihnachtskrippe von der Basilika St. Michael in Mondsee wurde in einem Zeitraum von fast Zweijahrzehnte in einer aufwendigen und äußerst strapaziösen Arbeit von den Frauen der Goldhaubengruppe Mondsee und den örtlichen Freunden des Krippenbauwesens renoviert. Bei der jährlichen Aufstellung werden zusätzlich immer wieder in mühevoller Kleinarbeit Ergänzungen der Landschaft und Figuren im Detail, wie den Einbau einer Wasserpumpe für das Fließen des Wassers eines Bächleins und die Illusion des Feuers bei den Hirten mit flackerndem Lichtschein, vollzogen.
Der neu erstellte Krippenberg wird von einem großen Hintergrundpanoramabild, das im Jahre 1998 mit orientalischen Gebäude- und Landschaftsmotiven frisch gemalt wurde, auf der Rück- und den beiden Querseiten begrenzt. Der Mittel- und Vorderbereich des Krippenberges geht linksseitig mit der alpenländischen Landschaft sowie rechtsseitig mit der dargestellten Bürger- bzw. Handwerksstadt im gesamten Sichtwinkel harmonisch in den gemalten Hintergrund über. Im Zentrum des Krippenberges befindet sich die Geburtsgrotte und darüber ist die Stadt Bethlehem situiert. Hier wird eine Kombination zwischen orientalischer und alpenländischer Krippe in einer ausgezeichneten guten Zusammenführung präsentiert. Die Hauptfiguren, ihre unmittelbare Umgebung, wie Geburtshöhle, Tempel, Hochzeitshaus, die Stadt und das Panoramabild gehören gemäß den Originalschauplätzen dem orientalischen Bereich an, die vielfältigen Szenen des Vordergrundes, die immer noch weiter ausbaufähig sind, können der alpenländischen Region mit unzähligen Tierfiguren und Personengruppen, primär bei der bäuerlichen Arbeit, zugeordnet werden.
Die Figuren der Krippe können keiner einheitlichen Zeitrechnung zugeordnet werden. Das zuständige Kunstinventar beschreib die Figuren aus Wachs, Holz, Textil mit reichlich bekleideten Gewändern als uneinheitlichen und unvollständigen Bestand vorwiegend des 19. Jahrhunderts. Tatsächlich sind zwei ganz verschiedene Figurengruppen vorhanden, die älteren Wachsfiguren aus dem 18. Jahrhundert und die jüngeren polychromen, holzgeschnitzten Figuren dürften wahrscheinlich dem 19. Jahrhundert zurechenbar sein.
Die qualitativ hochwertige Weihnachtskrippe ist gegen Zugriffe von Kirchenvandalen und den sogenannten Souvenirjägern (in der Fachsprache der Justiz Kulturdiebe genannt) durch einen Acrylglaskörper entsprechend abgesichert.
Die Weihnachtskrippe von der Basilika St. Michael ist eine eindeutige Wandelkrippe, in der aus der ganzen Vielfalt insgesamt fünf Szenen dargestellt werden. Die Szenen und der Zeitpunkt ihres Aufbaues sind, die Herbergsuche während der Adventzeit, die Geburt Christi am 23. Dezember nach der Kindermette wird das Jesuskind in die Kruppe gelegt, die Anbetung der Hl. Drei Könige mit 5. Jänner nachmittags, der zwölfjährige Jesus im Tempel mit 15. Jänner und die Hochzeit von Kana mit 24. Jänner. Die Idee der Wechselkrippe entstand in Italien und trat nördlich der Alpen erstmals in München St. Michael auf, von wo sie sich rasch verbreitete.
Die Herbergsuche
Als Szene vor der Geburt wird hier, nicht wie üblich die Verkündigung, bereits die Herbergsuche aufgestellt. In der Mondseer Krippe steht die besonders liebliche Figur der Maria auf dem Esel in Begleitung von Josef abseits des noch relativ leeren Zentrums, wodurch diese Hauptfiguren besonders gut zur Geltung kommen. Im Stall (Geburtsgrotte) ist ein Bauer damit beschäftigt, das Heu für Ochs und Esel zu richten. Bei dieser bildlichen Darstellung wird die Schlichtheit des Adventgedankens der Erwartung besonders zum Ausdruckt gebracht.
Die Geburt und Anbetung der Hirten
In der Ostkirche wird Maria liegend in der Höhle dargestellt und die im Westen bevorzugte Darstellung zeigt hingegen Maria im Stall, vor dem Kind kniend. In der Krippe der Basilika kniet Maria, dem westlichen Brauch entsprechend neben der Krippe und Josef steht daneben. Ochs und Esel hinter der Krippe mit dem Jesuskind verkörpern je nach Interpretation die verschiedensten symbolischen Bedeutungen, einerseits das Symbol der alten Götter, die ihre Macht an den neuen Gott abgeben oder andererseits der Ochs verkörpert das Judentum und der Esel das Heidentum. Die weitere Begleitgruppe sind die Hirten als Empfänger der göttlichen Botschaft. Die Dreizahl der Hirten bei der Anbetung symbolisiert die Lebensalter und sie überbringen Gaben aus ihrem Lebensbereich. Bei der Stellung von Ochs und Esel kommen besonders ihre Neugierde und das beschützende Herandrängen an das Jesuskind zum Ausdruck.
Anbetung der Hl. Drei Könige
Dieses Ereignis bildet in jeder Krippe besondere Gelegenheit zu reicher und prächtigen Ausstattung, nicht nur in den Gewändern der Könige sowie des Gefolges, sondern auch durch die Zusatzfiguren von Pferden und exotischen Tieren. Bei der Mondseer Krippe bleibt die Geburtsszene gleich – Jesuskind liegt in der Krippe, Maria und Josef stehen daneben – und die Hl. Drei Könige knien nebeneinander vor der Krippe. Sie symbolisieren ebenso wie die Hirten die drei Lebensalter bzw. die drei im Mittelalter bekannten Erdteile und bringen Gaben – Weihrauch, Myrrhe und Gold – aus ihrer Heimat. Die Gewänder der Hl. Drei Könige sind hier eine hochwertige Klosterarbeit von den Damen der Mondseer Goldhaubengruppe.
Der zwölfjährige Jesus im Tempel
Hier wird über die eigentliche Weihnachtsgeschichte hinaus die Geburtsstätte mit Jesus, Maria und Josef komplett mit dem neuen Geschehen abgedeckt. Die Mondseer Krippe zeigt einen im Innenbereich wunderbar beleuchteten Tempel mit turmartigem Aufbau. Im Hintergrund ist erhöht sitzend Jesus in Form einer kindlichen Wachsfigur mit einer Redegestik dargestellt. An beiden Seiten flankiert sitzend befinden sich zwei prächtig bekleidete Hohepriester. Vorgelagert in zwei Reihen auf einer Bank sitzend befinden sich die Schriftgelehrten. Ihre Kleidung, weiße Kragen zu schwarzen Gewändern, im Stil der Reformatoren lässt sie augenscheinlich als Gegenpartei erkennen.
Die Hochzeit zu Kana
Dieses Geschehen, das ebenfalls ohne eigentliche weihnachtlicher Darstellung präsentiert wird, zeigt ein besonders prunkvolles barockes Zimmer mit einer ebenso edlen gedeckten Hochzeitstafel an deren Kopfseite das Brautpaar situiert ist. Vor dem symbolisierten Haus ist im Freien ein mit reichlichen Speisen versehenes Buffet aufgebaut und seitlich davon befindet sich Jesus mit den sechs Weinkrügen. Die Diener tragen die Speisen und bedienen an der festlich gedeckten Tafel. Bei dieser Szene werden vorwiegend im Rokokostil bekleidete Wachsfiguren eingesetzt. Diese Figuren aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts zählen zu den ältesten Wachsfiguren der Mondseer Krippe.
Gloria et Pax
Karl Hennerbichler LO
Quelle:
Broschüre des Vereines der Freunde und Förderer der Basilika St. Michael, Mondsee vom November 2012
Fotos:
Karl Hennerbichler und Alois Ebner
Bei Waizenkirchen in Prambacherholz steht das kleine über drei Jahrhunderte alte Bauernsacherl der aktiven Pensionistin Marianne Gfölner. In der gemütlichen Stube neben dem Krippenstall kann man in stimmungsvollem Ambiente am prasselnden Kaminfeuer ihren Geschichten vom Bau der unterschiedlichsten Krippen sowie beim Lesen ihrer Weihnachtsgedichte lauschen.
Sie hat bereits mehr als 200 Krippen in ihrer Pensionszeit zwischen der von ihr ebenso geliebten Garten- und femininer Handarbeit gefertigt. Ein gezieltes Krippenbauseminar hatte sie nie besucht, ihr künstlerisches Können stammt aus Fachbüchern, mündlicher Überlieferung und stetem Ausprobieren des Neuen. Gerne holt sie sich auch Hilfe von der in der Nähe befindlichen Landeskrippenbauschule Geboltskirchen. Die Vielfalt des von ihr verwendeten Materials ist genau so weitläufig wie die zahlreichen Krippenarten. Alles was die Natur in den Wäldern und auf den Feldern präsentiert, Holz, Terrakotta, Wurzeln, Blätter, Gräser, Stauden sowie das schlichte Industriemarerial, Gips, Glas, Papier und dgl. werden zu einer neuen Formgebung verarbeitet. Ihre besten Einfälle hat sie meist nachts. Neben den Krippen werden von Marianne Gfölner auch Relieffiguren aus Modeln von alten Nassereither und Steyrer Motiven angefertigt.
Im Krippenstall, der in der Adventzeit sowie in der Osterwoche zu einer qualitativ hochwertigen Ausstellung für Weihnachts- bzw. Passionskrippen umgestaltet wird, präsentiert sie das ganze Jahr über die kuriosesten Objekte des täglichen Lebens mit integrierten Krippendarstellungen bzw. biblischen Szenen. Spanschachteln in den unterschiedlichsten Formen, alte Bauernkästen und Truhen, Butterfässer, Wasserkrüge aus Ton, Rebstöcke und dgl. sind begehrte Objekte für Weihnachts- und Passionskrippen. Sehr oft liegen in ihrer kleinen Werkstätte Gebrauchsgegenstände über ein Jahr bis der richtige zündende Gedanke zum Krippenbau kommt.
Vor zwei Jahren hatte sie begonnen, Oster- und Fastenkrippen, sogenannte Passionskrippen, deren Darstellung wesentlich älter ist als jene der herkömmlichen Weihnachtskrippen, den Menschen in ihrer Umgebung näherzubringen. Die Passionskrippen mit der Leidensdarstellung Jesus Christi vom Abendmahl bis zur Grablegung sind in ihrer Region sehr gering bekannt, obwohl sie einen großen volksliturgischen Wert darstellen. Im Zuge dieser Aktion sind auch drei große Passionskrippen für Kirchen entstanden.
Das nächste große ehrgeizige Ziel von Marianne Gfölner ist der Bau des gesamten Dorfes Prambacherholz zu einer großartigen Weihnachtskrippe. Sie fertigt bereits sogenannte „Elternhauskrippen“ nach Fotos von alten Bauerngehöften der Umgebung mit besonderem Erfolg an. Bei schwer lösbaren Situationen wird von ihr vorerst das Objekt in Karton vorgefertigt, um die erforderlichen Details der Realität anpassen zu können.
Die Pensionistin, die den um 1700 erbauten Stall in mühevoller Kleinarbeit zu einem ansehnlichen Krippenstall umfunktioniert und dekoriert hat, setzt sich gerne mit ihren Krippenstallbesuchern in der gemütlichen Stube auf Kaffee und Kuchen oder einem heißen Punsch mit Weihnachtkeksen zusammen. Ihr Ziel ist es, wer den Krippenstall verlässt soll sich bereits auf das bevorstehende Fest - Weihnaschten oder Ostern – eingestimmt fühlen.
Der Landeskrippenverband Oberösterreich wünscht Frau Marianne Gfölner viel Erfolg bei ihren zukünftigen Plänen sowie die Beibehaltung der Liebe zum Krippenbauen.
Gloria et Pax
Karl Hennerbichler LO
Quelle: Ein Gespräch mit Marianne Gfölner,
Foto: Marianne Gfölner
Die Adventzeit hat bei den „Linzer Krippenfreunde“ mit einer gelungenen Ausstellung im Landesmuseum „Sumerauerhof“ in St. Florian begonnen, an der ca. 50 Exponate präsentiert werden konnten. Neben den Vereinskrippen konnten vor allem jene bewundert werden, die von den Kursteilnehmern gefertigt wurden. Als Besonderheit konnten wir heuer den Besuchern auch eine Leihgabe einer polnischen Krippe („Krakauer-Krippe“) zeigen.
Die Adventzeit war auch mit der Enttäuschung verbunden, dass die seit Jahren erfolgreich durchgeführte Aktion „Krippenstadt Linz“ nicht mehr vom Magistrat Linz subventioniert wurde. Obwohl das Programm der Stadt die Aufstellung von Krippen in den Schaufenstern und in Objekten wie bisher propagiert hat, war eine Teilnahme des Vereins mangels Anträgen um Verleihung von Krippen mit Kostenersatz leider versagt.
Dennoch konnten wir eine weitere Ausstellung in der Linzer Altstadt veranstalten, die auch von der Stadt Linz unterstützt wurde. Parallel dazu wurden auch zwei Exponate in Wien anlässlich des Weihnachtsmarktes der lateinamerikanischen Gesellschaft „churum-meru“ gemeinsam mit Krippen aus Peru, Venezuela, Bolivien und Kolumbien gezeigt.
Den Höhepunkt der Adventzeit bildete aber der abgehaltene Krippenbaukurs für Kinder zw. 8 und 13 Jahren. Das Engagement und die Begeisterung der TeilnehmerInnen waren enorm. Die Geschicklichkeit und handwerklichen Fähigkeiten waren Garanten für eine erfolgreiche Fertigstellung der Krippen, wobei lediglich ein gezeigtes Modell als Anregung diente aber sonst der Fantasie bei der Gestaltung freier Lauf gelassen wurde. Selbst die technischen Anweisungen waren nur im bescheidenen Ausmaß nötig. Der Erfolg bestätigt unser Anliegen, auch Kindern den Brauch und die kulturelle Bedeutung zusammen mit dem christlichen Glauben näher zu bringen und wird uns ein Ansporn sein, diese Kurse zu forcieren.
Mit einer Weihnachtsfeier im engsten Kreis wurde der Advent feierlich begangen, wobei nach einem kurzen Gedenken an den im Mai verstorbenen Obmann allen Mitgliedern für die Zusammenarbeit und den geleisteten Einsatz gedankt wurde. Mit der Verleihung der Urkunde wurde unser langjähriges Mitglied Sonja Stelzer zum Ehrenmitglied erhoben.
Zum Saisonabschluss nahmen einige Mitglieder an der „Kripperlroas“ nach Steinbach/Steyr teil, wo u.a. eine Ausstellung mit ca. 500 Krippen aus aller Welt besucht wurde.
Linzer Krippenfreunde
Kurt Klenner, Obmann